NICE TO KNOW: Elektro-Motor Steuerungen

Grundsätzlich sind Motorsteuerungen da um die recht hohen Ströme von Motoren zu bedienen. Mikrocontroller können meist nur Logik bereitstellen, also nur so viel Strom liefern wie für die Kommunikationsaufgaben notwendig ist. Möchte man Motoren betreiben so muss man meist sehr viel höhere Ströme wählen um an den Motoren entsprechend viel Drehmoment zu erzielen da das Drehmoment vom Motorstrom abhängig ist. Damit die hohen Ströme auch zustande kommen braucht man häufig auch höhere Spannungen als die üblichen Logikspannungen von 5 oder 3,3V (mehr Spannung bei gleichem Wicklungswiderstand führt zu mehr Strom und daher mehr Drehmoment).

Häufig möchte man zudem den Motorstrom messen und Temperatur- und Überspannungsschutz verwirklicht haben (Überspannug kann durch den induktiven Charakter des Motors entstehen). Um mit Überspannungen umzugehen verfügen viele Motorsteuerungen über spezielle Freilaufdioden um die Induktionsspitzen möglichst schnell abzuleiten und gar nicht erst groß werden zu lassen da zu hohe Spannungen die Elektronik beschädigen können.

All diese Aufgaben kann je nach Typ ein Motortreiber bereitstellen. Bitte beachten Sie, dass gerade bei hochinduktiven Motoren die Auswahl des Motortreibers entscheidend ist, nicht alle Motortreiber gehen gleich gut damit um. Oft kommt es auch auf den Versuch und Messungen an bis man die optimale Kombination gefunden hat.

Die Schaltspannung ist die Versorgungsspannung mit welcher ein Motor bestromt werden kann. Es gibt Modul welche bis zu einer gewissen Spannung (bspw. 16V) arbeiten und darüber hinaus eine Schutzschaltung greift um die Ausgänge automatisch zu deaktiviert.
Im Schaltbetrieb können je nach Motor hohe Induktionsspannungen auftreten welche dann per Freilaufdioden abgebaut werden müssen. Die maximale Spannung welche an den Motor Pins auftreten darf sind bspw. 30V (diesen Wert kann man aus den entsprechenden Datenblättern entnehmen). Darüber hinaus kann es sein, dass die Isolation der internen Schalttransistoren durchbrechen kann was das Modul irreparabel beschädigen würde. Bitte daher darauf achten, dass die Induktionsspannung nicht den Wert übersteigt. Sollte man einen super-hochinduktiven Motor verwenden müssen so kann man zusätzliche Freilaufdioden verwenden oder durch Messungen mit bspw. einem Oszilloskop die Spannungsspitzen messen. In allen MosFETs sind produktionsbedingt bereits Freilaufdioden vorhanden, diese sprechen aber häufig nicht besonders schnell an. Spezielle MosFETs für Motortreiber haben extra zusätzlich spezielle Freilaufdioden integriert. In der Regel braucht man dann keine zusätzlichen externen einzusetzten. Auch die Ansteuerung kann einen Einfluss haben. Falls man bspw. die Schalt-PWM nur langsam per Rampe ändert so halten sich auch die Induktionssptitzen in Grenzen. Bei einem 100% zu 0% hartem Übergang wären die Induktionsspitzen hingegen maximal. Man kann also durch eine Rampe in der Software das Modul schützen falls man am oberen Limit der Versorgung operiert und zudem einen hochinduktiven Motor verwendet.

Für Schrittmotoren oder Servomotoren sind einige Motortreiber in der Lage die Laufrichtung, Winkel und/oder Schritte (auch Unterschritte, genannt Microschritte) zu erzeugen sodass die Bedienung sehr bequem und einfach wird.